Die Versorgung schwerverletzter Patienten ist eine interdisziplinäre Aufgabe, welche weit über das Fachgebiet der Unfallchirurgie hinausgeht. Sie umfasst im engeren Sinne die Fächer Notfallmedizin, Anästhesie, Intensivmedizin und Radiologie sowie die angrenzenden chirurgischen Subdisziplinen. In Bezug auf die Versorgung pädiatrischer Patienten erweitert sich dieser Kreis um die Pädiatrie und die Kinderchirurgie.
Hieraus ergibt sich, dass ein großer Anteil von Ihnen in Ihrer späteren ärztlichen Tätigkeit in die Versorgung schwerverletzter Patienten eingebunden sein wird. Die Behandlung schwerverletzter Patienten stellt aufgrund der Akuität der Ereignisse und der hohen Anzahl an behandelnden Ärzten unterschiedlicher Fachdisziplinen eine große Herausforderung an den Prozessablauf dar. Der Behandlungserfolg ist abhängig vom medizinischen Kenntnisstand und den technischen Fertigkeiten der einzelnen Mitarbeiter, jedoch insbesondere auch von der Teamzusammenarbeit.
Wir werden die relevanten Aspekte der Untersuchung, Diagnostik und Behandlung schwerverletzter Patienten erarbeiten. Hierbei werden immer die „Human Factors“ von Bedeutung sein. Diese Aspekte werden im Rahmen eines Blended Learning Curriculums im Wechsel von Simulations- und Skillstraining und e-Learning Einheiten geübt und im Anschluss in der Realität angewendet, um eine Entscheidungsfindung in komplexen Situationen zu erreichen, eine Weitergabe kritischer Informationen sicherzustellen und eine optimierte interdisziplinäre Teamzusammenarbeit zu erzielen.
Nach Absolvieren des Curriculums “PJ-Trauma-Team” soll der Studierende in der Lage sein, Wissen und Fertigkeiten für die Versorgung unfallchirurgischer Notfälle anzuwenden und dabei die kommunikative Dimension der nicht-technischen Fertigkeiten im Team umzusetzen.